Donnerstag, 30. Oktober 2008

1978 wurde das Café Treibsand von dem Verein zur Förderung der allgemeinen Kommunikation und Verbreitung von Kleinkunst sowie anderen kulturellen und gesellschaftlichen Angeboten e.V. eröffnet. Chaotisch verliefen die ersten zweieinhalb Jahre. Aber es entwickelte sich eine Qualität, das Café bekam einen Ruf.

Ende 1980 war die gesamte Gründungsmannschaft ausgeflogen und neue Leute um Peter Schulze, der am 30. November 1980 die Café-Leitung übernahm, mauerten weiter an der Institution Café Treibsand

Die absolut marode Wirtschaftslage musste ersteinmal in den Griff bekommen werden und der absolut geniale Laubsägetresen verabschiedete sich langsam in seine Einzelteile. Ein Gestaltungskonzept musste her und so war Entkernen die erste Lösung.

Als erstes flogen die Yuccapalmen raus, dann der dunkelbraune Teppichboden und die Weichholzmöbel und Stück für Stück über 2 Jahre Tapeten, Deckenabhängungen und die alte Elektrik. Der alte Außenwandgasofen wurde durch einen Kaminofen ersetzt und ab jetzt war Holzhacken angesagt. Das Café sah lange Zeit aus wie nach einem Terroranschlag und das war jetzt Programm - sogar das Fernsehen kam.

Ein neuer Tresen aus Plexiglas und Marmor wurde gebastelt, dazu gab es hellgraue Kunststoffschalensitze. Mangels Masse wurde der Betonfußboden im vorderen Teil des Cafés mit Ölfarbresten angemalt und der hintere Teil bekam ein Podest mit Parkettboden. Über mehrere Jahre entwickelte sich von nun an der unverwechselbare und individuelle Stil des Café Treibsands, den Peter Schulze ihm gegeben hat.

In den letzten 20 Jahren wurden des Öfteren Renovierungen durchgeführt. Mal gab es eine neue Bestuhlung aus Leder, ein anderes Mal einen neuen Tresen aus Holz. Bei all den Instandsetzungen war das Motto stets: Patina statt Prunk.

Dieses findet sich auch in der uralten immer neu und farbenfroh lackierten Außenbestuhlung wieder, die den von Platanen und Bambus beschatteten Außenplatz zieren.